Canon EOS 5DS R – Erfahrungsbericht

Die Canon EOS 5DS R ist eine ideale Kamera für Natur-und-Landschaftsfotografen. Mit ihrem hohen Dynamikumfang sind beinahe alle Lichtsituationen zu meistern. Die hohe Auflösung lässt beim Bildbeschnitt viel Raum.

Canon EOS 5DS R Test – Landschaftsfotografie und Naturfotografie mit hochauflösenden Kameras

Die Kamerahersteller statten  ihre Vollformat-Boliden mit immer höher auflösenden Sensoren aus. Einige Modelle von Canon, Nikon und Sony kratzen mittlerweile sogar am digitalen Mittelformat. Welche Möglichkeiten sich damit eröffnen, erkläre ich in meiner Review zur Canon EOS 5DS R.

Seit gut einem Jahr ist die Canon EOS 5DS R jetzt meine treue Begleiterin. Es ist an der Zeit, meine Erfahrungen die ich mit der 50-Megapixel Kamera gemacht habe, zu teilen.

Eines vorweg: Als Naturfotograf hat mich die 5DS R bereits bei der Pressemitteilung von Canon brennend interessiert.  Zwar war ich damals mit meiner Canon 5D Mark II noch immer ganz zufrieden –und wäre es zum grossen Teil noch heute.  Die Aussicht auf etwas mehr Auflösung  und einen besseren Autofokus waren jedoch sehr verlockend.

Gerade für die Landschaftsfotografie hätte ich mir schon seit längerem eine Auflösung von ca. 30MP gewünscht. Wer detailversessen ist und gerne grössere Ausbelichtungen macht, hat schliesslich immer Verwendung für ein paar Megapixel obendrauf. Zudem versprach die Aufhebung des Tiefpassfilters bei der 5DS R noch einen zusätzlichen Schärfegewinn.

Wie aber würde sich die Pixeldichte auf das Bildrauschen auswirken? Und welchen Einfluss auf die Bildschärfe haben die 50MP bei Bewegtmotiven? Diese und andere Fragen werde ich in diesem Erfahrungsbericht aus meiner Sicht beantworten.

Wird der Sensor der EOS 5DS R mit schwierigen Lichtsituationen zurechtkommen?
Nachtaufnahme in der isländischen Dauerdämmerung

Wird der Sensor der Canon EOS 5DS R mit spärlichen Lichtverhältnissen zurechtkommen?

50MP High Resolution Kamera – hohe Auflösung mit Vorbehalt…

Der Entscheid zum Kauf der Canon EOS 5DS R fiel mir nicht leicht. Kaum hatte Canon die Eckdaten zum neuen Kameramodell veröffentlicht,  entlud sich ein Shitstorm über Canon. Kein Objektiv sei in der Lage eine Auflösung von 50MP auszureizen, hiess es etwa. Das Rauschen eines 50MP Sensors werde astronomisch sein, der Dynamikumfang viel zu gering  und so weiter und so fort…  So die Mutmassungen bevor überhaupt jemand die Kamera in den Händen gehalten hatte.

Auch bei den Tests von DxOMark, konnte die EOS 5DS R –wie zuvor schon manch andere Canon Kamera -bei den Rauschwerten und dem Dynamikumfang nicht mit Top-Messergebnissen brillieren.

Nun ja, von diesen Benchmark Ergebnissen halte ich generell nicht allzu viel. Die Kamerahersteller wissen grundsätzlich was und wie gemessen wird und können ihre Kameras auf die Messmethodik hin optimieren.  So greifen etwa viele Kamerahersteller bereits bei den RAW Dateien destruktiv in den Verarbeitungsprozess ein um bessere Resultate zu erzielen.

Zum Kauf überzeugen konnten mich erst Praxistests von „echten“ Fotografen die unter Realbedingungen mit der Kamera gearbeitet hatten. So boten einige Fotografen etwa auch RAW Dateien zum Download an. Damit kann man sich dann Zuhause am RAW Konverter ein realistischeres Bild davon verschaffen, was mit den Dateien einer Kamera machbar ist und was nicht.

Die Canon EOS 5DS R in der Praxis

Haptik und Ergonomie

Über die Haptik und Ergonomie der EOS 5DS R mag ich eigentlich nicht allzu viele Worte verlieren. Die Kamera gliedert sich erwartungsgemäss nahtlos in die 5d Kamerabaureihe ein und ist dementsprechend solide, durchdacht und ergonomisch in der Handhabung.

Wer bereits zuvor mit einer DSLR von Canon gearbeitet hat, wird nicht die geringste Mühe dabei haben, die Kamera in die Hand zu nehmen und wie gewohnt damit zu arbeiten.

Bei der Menuführung ist alles wie gewohnt an seinem Platz. Wer von neuen Funktionen Gebrauch machen will, wird diese in den meisten Fällen auch ohne Manual intuitiv erreichen. Das ist Spitzenklasse und der Standard, den Canon seit Jahren bietet.

Bei der Ausstattung lässt die Kamera wenig vermissen. Was mir definitiv fehlt ist die WLAN Fähigkeit. Ein kameraseitiger Bildstabilisator, so wie ihn beispielsweise Sony bei einigen Kameramodellen anbietet, wäre ebenfalls wünschenswert.

Dass WLAN nicht von Haus aus angeboten wird ist besonders ärgerlich. Er sollte bei heutigen Kameras zur Standardausstattung gehören, besonders da die EOS 5DS R nicht über ein schwenkbares Display verfügt und man deshalb bei bodennahen Aufnahmen gerne das Handydisplay mit entsprechender App zu Hilfe nimmt.

Abhilfe schafft hier entweder ein OTG-Kabel oder neuerdings auch der Canon WLAN-Adapter W-E1, der jedoch den SD Kartenslot besetzt.

Geht es ums Detail, spielt die EOS 5DS R ihre Vorteile voll aus.
50 Megapixel im Alltag – Geht es um Detail, spielt die EOS 5DS R ihre Vorteile aus.

Der Autofokus der Canon EOS 5DS R

Der Autofokus ist ganz klar ein grosses Plus der EOS 5DS R! Das Autofokus System arbeitet mit insgesamt 61 Fokuspunkten wovon je nach Objektiv bis zu 41 als Kreuzsensoren fungieren. Der Autofokus ist in der Praxis äusserst treffsicher und vor allem auch bei Bewegtmotiven um ein vielfaches besser als derjenige meiner alten 5D Mark II und  7D (1). Meine Trefferquote bei fliegenden Vögeln liegt bei Serienaufnahmen trotz nur 5 Bildern pro Sekunde deutlich höher als bei der EOS 7D (1) mit 8 Bildern pro Sekunde.

Auch bei Makroaufnahmen fällt das Qualitätsplus des Autofokussystems der EOS 5DS R schnell auf. Da ich im Makro und Nahbereich sehr gerne mit Offenblende arbeite, ist das besonders hilfreich. Hier entscheiden manchmal Millimeter über das Gelingen einer Aufnahme.

Auflösung und Schärfe der 5DS R in der Praxis

50mp sind eine ganze Menge an Bildpunkten. Das effektiv daraus resultierende Plus an Bildschärfe und Auflösung ist dabei von vielen weiteren Faktoren abhängig. Ganz klar, die Qualität der verwendeten Objektive muss stimmen. Da ich primär qualitativ hochwertige Festbrennweiten in Gebrauch habe, bin ich von dieser Seite her gut ausgerüstet.  Ich investiere grundsätzlich lieber in gute Optik als in Kameras. Ich werde deshalb auch kurz auf meine Objektive und meine Erfahrungen mit diesen im Gebrauch mit der Canon EOS 5DS R eingehen.

Ebenfalls wichtig sind Brennweitenadäquate Verschlusszeiten, geringes Rauschverhalten und hochwertige RAW Dateien.

Welche Verschlusszeiten erfordern die 50MP der Canon EOS 5DS R?

Eines der wichtigsten Kriterien die bei einer Freihandaufnahme zu einem scharfen oder unscharfen Bildergebnis führen, ist die Verschlusszeit. Lange Verschlusszeiten führen bei Freihandaufnahmen automatisch zu verwackelten und somit unscharfen Bildern. Je länger die verwendete Brennweite ist, desto mehr verkürzt sich die Belichtungszeit, in der noch scharfe Bildergebnisse erzeugt werden können.

In früheren Zeiten galt für Kleinbildkameras (heute Vollformat)  für unbewegte Objekte die Faustregel: Belichtungszeit = Kehrwert der Brennweite. Das heisst: bei einem 50mm Objektiv darf die Belichtungszeit höchstens 1/50s betragen. Bei einer Brennweite von 200mm wäre es dann nur noch  1/200s u.s.w.

Wie gesagt, das ist eine alte Faustregel. Ich gehe davon aus, dass diese jedem bekannt sein dürfte, der sich ernsthaft den Kauf einer teuren Vollformatkamera überlegt. Ich brauche sie nur zur Veranschaulichung meiner Ausführung. Diese Regel kann bei Vollformatkameras bis zu etwa 15MP auch auf Digitalkameras übertragen werden.

Auf hochauflösende Sensoren wie diejenigen der Canon EOS 5DS R trifft diese Regel bei einer Bildansicht von 100% nicht mehr zu. Meiner Erfahrung nach muss je nach Brennweite, mindestens mit dem Kehrwert der Brennweite x 3 gerechnet werden. So erfordert ein 50mm Objektiv bei einem unbewegten Motiv eine Belichtungszeit von höchstens 1/150s, bei einer 100mm Brennweite wäre es dann 1/300s oder kürzer, bei 200mm 1/600s oder kürzer.

Will man also die Vorzüge des 50 Megapixel-Sensors voll ausnutzen, muss man sich bei Freihandaufnahmen innerhalb dieser Grenzbelichtungszeiten bewegen. Alternativ nutzt man ein Objektiv mit Bildstabilisator um mit längeren Belichtungszeiten arbeiten zu können. Oder man erhöht ganz einfach die ISO Einstellung der Kamera um kürzere Belichtungszeiten zu erhalten.

Damit sind wir beim nächsten wichtigen Punkt angelangt, der für Schärfe, Bildqualität und effektive Auflösung eines 50 Megapixel Sensors relevant ist: Dem Bildrauschen bei höheren ISO Einstellungen.

Das Bildrauschen der Canon EOS 5DS R

Der Sensor der Canon EOS 5DS R bietet eine ISO-Empfindlichkeit von ISO 100 bis 6‘400, die sich auf ISO 50 bis 12‘800 erweitern lässt. Damit positioniert sie sich sicher nicht in der Kategorie der „Nachtsichtgeräte“ wie z.B. die Sony A7s II (12 Megapixel), die eine ISO Empfindlichkeit von theoretisch bis zu ISO 409.600 anbietet…

Als Natur und Landschaftsfotograf interessiert mich vor allem die Bildqualität einer Kamera zwischen ISO 100 und ISO 3200. Höhere Empfindlichkeitseinstellungen als ISO 3200 verwende ich in der Praxis eigentlich nie.

Es hat sich herausgestellt, dass der Bereich zwischen ISO 100 und ISO 400 bei der EOS 5DS R die besten Ergebnisse liefert. Hier ist selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen nahezu überhaupt keine Körnung wahrnehmbar. Die Bildergebnisse liegen auch in der 100% Ansicht in absoluter Spitzenqualität mit dem vollumfänglichen Detailreichtum vor.

Rauschen bei ISO 800

Bei ISO 800 ist je nach Lichtverhältnissen in den Schattenpartien mit leichter Körnung zu rechnen, die jedoch kaum störend ins Gewicht fällt. Die RAW Dateien können, wenn sie unterbelichtet wurden, noch immer problemlos und ohne signifikanten Qualitätsverlust aufgehellt werden. Ich benutze ISO 800 sehr häufig bei guten Lichtverhältnissen um fliegende Vögel zu fotografieren. So liegen die Verschlusszeiten bei einer Brennweite von 400mm plus Bildstabilisator noch in einem Bereich, in dem keine Verwackelungsunschärfe entsteht.

Der Autofokus der Canon EOS 5DS R arbeitet trefflich mit dem Canon EF 100-400mm 1:4,5-5,6L IS II USM zusammen. ISO 800 erlaubte es, die Verschlusszeit bei 1/3200 Sekunde zu halten. So ist es mit dem Bildstabilisator bei 400mm Brennweite noch möglich, fliegende Vögel scharf abzulichten.
Flugaufnahme bei ISO 800

Der Autofokus der Canon EOS 5DS R arbeitet trefflich mit dem Canon EF 100-400mm 1:4,5-5,6L IS II USM zusammen. ISO 800 erlaubte es, die Verschlusszeit bei 1/3200 Sekunde zu halten. So ist es mit dem Bildstabilisator bei 400mm Brennweite noch möglich, fliegende Vögel scharf abzulichten.

Das ISO Rauschen kommt hier trotz nachträglichem Aufhellen des Bildes noch nicht störend zum Vorschein.
100% Ausschnitt des Kopfbereichs – Das ISO Rauschen kommt hier trotz nachträglichem Aufhellen des Bildes noch nicht störend zum Vorschein.
Rauschen bis ISO 1600

Ähnlich verhält sich das Rauschen bei ISO 1600, nur dass die Luft nach oben beim nachträglichen Aufhellen dunkler Bildpartien hier langsam dünner wird.

Die Feuertaufe bezüglich Bildrauschen bei ISO 1600 erhielt die EOS 5DS R im März 2016 in Nordfinnland, wo ich in diesem ISO-Bereich viele Polarlichtbilder aufgenommen habe. Manche dieser Bilder waren aufgrund des sich zum Teil sehr schnell bewegenden Polarlichts etwas unterbelichtet. Sie mussten bei der Nachbearbeitung im RAW Konverter mit verschiedenen Methoden nachbelicht werden. In solchen Fällen tritt das Rauschen in der 100% Ansicht dann schon deutlicher zu Tage.

Trotzdem ist bei den meisten Aufnahmen nur sehr wenig destruktive Rauschreduzierung notwendig, um rauschfreie Druckerzeugnisse im A2 Format zu erhalten. Auch die Tonwerte bleiben beim Nachbearbeiten von ISO 1600-Dateien in einem Bereich, von dem ich bei der Canon EOS 5D Mark II nur hätte träumen können.

Hier konnte auch mit ISO 1250 eine Belichtungszeit von 2 Sekunden erreicht werden. Diese ISO Einstellung ergibt noch saubere, rauscharme Bilder die genügend Spielraum für grossformatige Ausdrucke lassen.
Polarlicht bei ISO 1250

Hier konnte auch mit ISO 1250 eine Belichtungszeit von 2 Sekunden erreicht werden. Diese ISO Einstellung ergibt noch saubere, rauscharme Bilder die genügend Spielraum für grossformatige Ausdrucke lassen.

Die Datei zeigt nach minimalem Entrauschen in der 100% Ansicht noch gewisse Unsauberkeiten. Das hätte aber selbst bei einem grossen Druckformat keine sichtbaren Auswirkungen.
ISO 1250 100% Ausschnitt

Die Datei zeigt nach minimalem Entrauschen in der 100% Ansicht noch gewisse Unsauberkeiten. Das hätte aber selbst bei einem grossen Druckformat keine sichtbaren Auswirkungen.

Rauschen bei ISO 3200

Grundsätzlich versuche ich mit möglichst tiefen ISO-Einstellungen zu arbeiten. Schliesslich stehen mir mit Stativ und lichtstarken Objektiven meist auch die Mittel zur Verfügung um solche zu vermeiden. So fehlt mir eigentlich die Erfahrung um ein schlüssiges Urteil über ISO 3200 Bilder zu vertreten.

Beim Schreiben dieses Artikels bin ich aber auf eine Polarlichtdatei gestossen, die ich bei ISO 3200 gemacht habe und habe mir diese mal angeschaut. Es zeigt sich, dass sie vom Grundrauschen her durchaus noch verwendbar ist und sogar noch etwas Nachbearbeitung zulässt. Beim Aufhellen der Datei werden allerdings die Tonwertverluste schon deutlich sichtbar. Dem verstärkt auftretenden Rauschen, muss mit Rauschreduzierung entgegengewirkt werden.

RAW Dateien der Canon EOS 5DS R in der Nachbearbeitung

Da ich beim Fotografieren ausschliesslich mit RAW Dateien arbeite, ist deren Qualität für mich bei der Beurteilung einer Kamera von zentralem Interesse. Glattgestrichene JPEG Dateien mit beschnittenen Tonwerten und Farbraum, direkt aus der Kamera, mögen den Gelegenheitsfotografen interessieren. Für mich sind sie bei der Beurteilung der EOS 5DS R nicht von Belang.

Die Belichtung meiner Bilder nehme ich hinsichtlich ihrer späteren Bearbeitung am RAW Konverter vorausschauend vor. Da eine Belichtung, besonders in kontrastreichen Situationen wie sie in der Landschaftsfotografie vorherrschen, fast immer einen Kompromiss darstellt, versuche ich die wichtigen Tonwerte für die spätere Nachbearbeitung in ein möglichst ausgewogenes Verhältnis zu bringen.

Ich bearbeite die RAW Dateien der Canon EOS 5DS R mit dem Adobe Camera Raw Konverter. Habe ich die RAW Dateien früher noch ins DNG Format umgewandelt, verzichte ich seit ich mit der EOS 5DS R arbeite grundsätzlich darauf. Ich belasse die Dateien seither lieber im Canon eigenen RAW Format. Ich habe festgestellt, dass das Umwandeln in DNG Dateien doch geringfügig verlustbehaftet ist.

Die RAW Dateien der EOS 5DS R überzeugen mit Detailreichtum, hohem Dynamikumfang und hochfrequentem Mikrokontrast

Bereits bei den unbearbeiteten RAW Dateien der EOS 5DS R fällt die enorme Schärfe und der riesige Detailreichtum ins Auge. In der 100% Ansicht sind spürbare Schärfevorteile und viel nuancenreichere Mikrokontraste gegenüber den Dateien der EOS 5D Mark II auszumachen. Das liegt mit grösster Wahrscheinlichkeit an dem aufgehobenen Tiefpassfilter der 5DS R, der sich hier nicht weichzeichnend auswirkt.

Der Dynamikumfang der Bilder bietet im Vergleich zur 5D Mark II ebenfalls deutliche Reserven. So ist das Aufhellen der Tiefen trotz der hohen Pixeldichte deutlich weniger verlustbehaftet als bei der älteren Kamera. Besonders überrascht bin ich aber darüber, wie gut sich die Bilder in den überstrahlten Bereichen korrigieren lassen. Wie viel an Detail und Tonwerten man in den Lichtern der RAW Dateien der EOS 5DS R zurückholen kann,  ist gerade bei Landschaftsbildern ein entscheidender Vorteil den ich nicht mehr missen möchte!

So die unbearbeitete Aufnahme...
Dynamikumfang zu hoch? In der unbearbeiteten Aufnahme versinken die Tiefen
Selbst extreme Belichtungssituationen lassen sich mit dem hohen Dynamikumfang der EOS 5DS R problemlos in den Griff bekommen.
für die EOS 5DS R kein Problem. In der Nachbearbeitung lässt sich das Bild problemlos korrigieren.

Selbst extreme Belichtungssituationen lassen sich mit dem hohen Dynamikumfang der EOS 5DS R problemlos in den Griff bekommen.

Die Farbbalance der RAW Dateien lässt, wie zu erwarten war, ebenfalls keine Wünsche offen. Die Farben wirken sehr natürlich und differenziert so dass an dieser Stelle eigentlich niemals korrigierend eingegriffen werden muss.

Dateigrösse der EOS 5DS R: Voraussetzungen und Handling.

Die RAW Dateien der Canon EOS 5DS R schlagen im Schnitt etwa mit 60-80 MB/Bild zu Buche. Das erfordert entsprechend grosse und wenn möglich auch schnelle Speicherkarten. Selbstverständlich benutze ich nach wie vor meine alten, 16 und 32 GB grossen CF-Karten. Um während längeren Reisen etwas Ruhe zu haben, habe ich mir aber zusätzlich eine 256 GB grosse Samsung Extreme PRO zugelegt.

Das Handling am Rechner ist dann halt auch nicht ganz ohne… Eine einzige Photoshop Datei wiegt, da ich alle mit 16bit Farbtiefe abspeichere, in der Regel ganze 288MB. Da externe Speichermedien heute relativ günstig sind, sind die Mehrkosten hier nicht mehr so gravierend. Sollen dann aber noch Panorama Stitching, Focus Stacking und andere Rechen – und speicherintensive Techniken zur Anwendung kommen, sind hohe Prozessorleistung, genügend Arbeitsspeicher und ein sinnvoll aufgesetztes Betriebssystem unumgänglich. In den meisten Fällen ist es sicher sinnvoll, wenn sich zumindest das Betriebssystem und die benötigten Programme auf einer SSD befinden.

Objektive für die Canon EOS 5DS R:

Das Canon EF 16-35mm f/2.8L III USM

Ein Ultraweitwinkel-Objektiv zu finden welches einem 50MP-Sensor die Stange halten kann ist keine leichte Aufgabe. Auch hatte ich lange Zeit Vorbehalte gegenüber Zoomobjektiven. Dass diese Vorurteile heute wohl überholt sind, hat mir unter Anderem das Canon EF 16-35mm f/2.8L III USM bewiesen.

Das Objektiv, das vom Ultraweitwinkel bis fast in den kurzen Normalbrennweitenbereich hineinreicht, hat punkto Auflösungsvermögen beinahe nirgendwo Schwächen. Ich schätze es als flexibler und robuster Weitwinkel-Allrounder sehr. Will ich nur wenig Gepäck mitnehmen und steht das Fotografieren von Landschaften auf dem Plan, ist dieses Objektiv garantiert mit dabei. Auch für Architekturaufnahmen lässt es sich mit gewissen Vorbehalten nutzen, wenngleich ich einem Tilt-Shift Objektiv für diesen Zweck den Vorrang gebe.

Alles über die Vor – und –Nachteile dieses Objektivs findest Du in meinem Testbericht über das Canon EF 16-35mm f/2.8L III USM, den ich im Mai 2019 geschrieben habe.

Das Canon TS-E 24mm f/3.5L II:

Das 24mm Tilt-Shift Objektiv von Canon ist eine optisch hervorragende Linse. Ich habe sie in meiner Review bereits beschrieben. Auch im Gebrauch mit der 50MP Kamera von Canon liefert das Tilt-Shift in der Regel sehr gute Bildergebnisse. In der 100% Ansicht der Bilder allerdings fällt auf, dass meine Linse bei Offenblende gewisse Schwächen im linken Bildfünftel zeigt. Ich weiss nicht, ob nur meine Linse von dieser Dezentrierung betroffen ist, oder ob das ein generelles Problem des TS-E 24mm ist. Ich kann damit jedoch leben.

Das 35mm F1,4 DG HSM | Art:

Sigma hat die Sigma Art Serie speziell für hochauflösende Kameras entwickelt. Das 35mm 1.4 ist wohl tatsächlich das schärfste Objektiv das ich in Gebrauch habe. Es zeigt bezüglich Auflösung und Schärfe in der 100% Ansicht gerade mal gar keine Schwächen. Auch der Autofokus trifft – selbst bei Offenblende –  bestechend sicher. Die einzigen Schwächen zeigt das Sigma 35mm Art bei seiner Streulichtempfindlichkeit und bei den Lensflares, die bei Gegen-und-Seitenlicht negativ auffallen. Hier ist Vorsicht und Nachkontrolle angebracht.

Aufgrund seiner gnadenlosen Schärfe, dem schönen Blendenstern und dem ansprechenden Bokee, gebe ich dem Objektiv für den Gebrauch mit der EOS 5DS R trotzdem eine uneingeschränkte Empfehlung. Auch liegt der Preis des Sigma 35mm 1.4 noch in einem vergleichbar verschmerzbaren Bereich.

Das Sigma 35mm 1.4 Art ist das schärfste Objektiv des ich besitze.
Landschaftsbild, fotografiert mit Sigma 35mm 1.4 Art

Das Sigma 35mm 1.4 ist das schärfste Objektiv das ich besitze.

In der 100% Ansicht wird die Schärfe des Sigma 35mm Objektivs augenfällig.
Sigma 35mm 1.4 Art, 100% Ausschnitt

In der 100% Ansicht wird die Schärfe des Sigma 35mm Objektivs augenfällig.

Das Zeiss Makro-Planar *T 1:2/50mm ZE:

Auch dieses Objektiv habe ich vor einigen Jahren bereits einmal thematisiert. Seine optische Qualität ist nach wie vor unbestritten. Die 50mp Auflösung der EOS 5DS R bereiten der premium Zeiss Linse wie zu erwarten war,  keine Probleme.  Wie in meiner Testbericht bereits beschrieben, ist das Objektiv bemerkenswert streulichtunempfindlich.  Wer eine allround-Festbrennweite sucht und auf eine grössere Anfangsöffnung und den Autofokus verzichten kann, ist mit dem 50mm Makro-Planar von Zeiss bestens bedient.

Das Canon EF 85mm f/1.2L II USM

Das 85mm 1.2 ist bezüglich seines  äusserst weichen Bokees und seines ganz speziellen Bildlooks eine absolute Traumlinse von Canon.  Auch an der EOS 5DS R lässt das Objektiv – zumindest um ein bis zwei Blendenstufen abgeblendet – punkto Schärfe keine Wünsche offen.  Ich benutze die Linse fast ausschliesslich als Portrait-Objektiv. So passt es eigentlich nicht ganz in diese Review, da es hier um Landschafts –und Naturfotografie geht.

Wäre die Naheinstellgrenze dieses Objektivs geringer, würde die sperrige Optik wohl trotz ihres hohen Gewichts kaum auf einer meiner Naturexkursionen fehlen. Sehr schade, kann man das tolle Bokee dieses äusserst lichtstarken Objektivs nicht für Nahaufnahmen nutzen.

Das 85mm liefert übrigens auch in der Unendlich-Einstellung beste Bildergebnisse. Ein Nachteil des Canon EF 85mm f/1.2L II USM ist sein etwas langsamer Autofokus. Dieser arbeitet jedoch an der Canon EOS 5DS R schneller und präziser als an meinen älteren Kameras.

Das Canon EF 100mm f/2.8L Macro IS USM

Wegen seines äusserst nützlichen Bildstabilisators und der tollen Abbildungsleistung im Makro und Nahbereich ist das 100mm Makroobjektiv von Canon für mich eine unverzichtbare Linse. Detailwiedergabe, Schärfe und Autofokus im Makro und Nahbereich spielen perfekt an der Canon EOS 5DS R.

Trotzdem gäbe es durchaus Luft nach oben bei diesem 100mm Objektiv: Ich benutze das Objektiv kaum für Landschaftsaufnahmen weil mir hier der erzielte Bildeindruck nicht gefällt. Auch für Portraitaufnahmen finde ich diese Linse trotz der 100mm Brennweite nicht wirklich tauglich. Auch würde ich mir für meine Arbeit eine grössere Anfangsöffnung wünschen.  Trotzdem: 1:1 Makro, Bildstabilisator und präziser Autofokus: Es gibt leider keine lichtstärkere Alternative auf dem Markt.

Eigentlich keine aussergewöhnliche Makroaufnahme...
Heuschrecke auf Ophrys bertolonii – Eigentlich keine echte Makroaufnahme…
...aber das Zusammenspiel von optischer Schärfe, präzisem Autofokus und Bildstabilisator machen den Unterschied. Das Canon EF 100mm f/2.8L Macro IS USM an der Canon EOS 5DS R bringt ungeahnte Bilddetails ans Licht.
Detailausschnitt Canon EF 100mm f/2.8L Macro IS USM

…aber das Zusammenspiel von optischer Schärfe, präzisem Autofokus und Bildstabilisator machen den Unterschied. Das Canon EF 100mm f/2.8L Macro IS USM an der Canon EOS 5DS R bringt ungeahnte Bilddetails ans Licht.

Das Canon EF 100-400mm 1:4,5-5,6L IS II USM

Auf der Suche nach einem Teleobjektiv für unsere letzte Islandreise habe ich mich bei der Entscheidung sehr schwer getan. Das 100-400mm IS II war letztendlich ein Kompromiss-Entscheid,  den ich mit gemischten Gefühlen getätigt hatte: Zu Ungunsten einer sehr lichtstarken Telefestbrennweite wie z.B einem 300 – oder 400mm f2.8, die ich mir schlichtweg nicht leisten konnte und kann.

Ich habe den Kauf des Canon EF 100-400mm 1:4,5-5,6L IS II USM keine Sekunde lang bereut! Die optische Leistung des einzigen Zoomobjektivs das ich in Gebrauch habe ist wirklich, wirklich! herausragend! Die Canon EOS 5DS R mit ihren 50MP Auflösung und ihren hervorragenden Autofokuseigenschaften – und das EF 100-400mm 1:4,5-5,6L IS II USM mit seinem exzellenten Bildstabilisator – sind ein kongeniales Paar das perfekt aufeinander abgestimmt ist und mich in ungeahnte, neue Bereiche vorstossen lässt!

Vergleicht man die Auflösung der Canon 5DS R mit derjenigen einer Canon 5D Mark II oder 5D Mark III, bringen die 2.5 x mehr Bildpunkte der 5DS R bei 400mm Brennweite doch ganz erhebliche Vorteile.

Ganz erstaunlich ist aber die Leistung des Bildstabilisators: Wenn man sich bei fliegenden Vögeln vorstellt, dass eine 400mm Brennweite freihand durch die Luft geschwungen wird und bei adäquaten ISO Einstellungen noch immer scharfe Bildergebnisse dabei heraus kommen, ist das doch schon beinahe ein Quantensprung…

Bildstabilisator, treffsicherer Autofokus und Schärfeleistung. All das passt beim Canon EF 100-400mm 1:4,5-5,6L IS II USM im Zusammenspiel mit der Canon EOS 5DS R bestens zusammen.
Buchfink

Bildstabilisator, treffsicherer Autofokus und Schärfeleistung. All das passt beim Canon EF 100-400mm 1:4,5-5,6L IS II USM im Zusammenspiel mit der Canon EOS 5DS R bestens zusammen.

Die Qualität des 100-400mm is II erlaubt beinahe uneingeschränktes Croppen...
Buchfink 100% Ausschnitt

Die Qualität des 100-400mm is II erlaubt beinahe uneingeschränktes Croppen…

Des Weiteren erlaubt die kurze Naheinstellgrenze des Canon EF 100-400mm 1:4,5-5,6L IS II USM bei 400mm auch tolle Nahaufnahmen und liefert dabei ein sehr ansprechendes Bokee.

Zusammenfassung

Die EOS 5DS R kommt mit dem altbewährten Bedienerkonzept der Canon 5D-Baureihe daher und erfordert von Fotografen welche bereits eine Kamera der 5D-Baureihe besitzen, wenig Einarbeitungszeit.

Sie verfügt über einen hervorragenden 61 Punkte Autofokus der auch bei bewegten Motiven zuverlässig funktioniert. Seine Treffsicherheit ist im Vergleich mit meiner 5D Mark II und 7D (1) einen deutlichen Gewinn. Dank der hohen Trefferquote des Autofokus, lässt sich auch die etwas tiefe Serienbildgeschwindigkeit von maximal 5Bildern/Sekunde bestens verschmerzen.

Mit einer Sensorauflösung von 50 Megapixeln richtet sich die Kamera an Fotografen welche grossformatige Ausdrucke benötigen oder grosse Reserven für nachträglichen Bildzuschnitt brauchen. Beim R-Modell werden durch die Aufhebung des Tiefpassfilters, der normalerweise dem Moiré entgegenwirken soll, noch schärfere Bildergebnisse erzielt. Obwohl ich die Kamera seit über einem Jahr in Gebrauch habe, hatte ich bisher niemals Probleme mit Moiré-Bildung.

Fliegende Vögel zu fotografieren ist immer eine Herausforderung. Bei dieser Aufnahme habe ich die streitenden Küstenseeschwalben am Rand des Bildes gerade noch einfangen können. Eine Aufnahme, die mit einer 20MP Kamera nicht mehr wirklich zu gebrauchen wäre.
gerade noch erwischt…

Fliegende Vögel zu fotografieren ist immer eine Herausforderung. Bei dieser Aufnahme habe ich die streitenden Küstenseeschwalben am Rand des Bildes gerade noch einfangen können. Eine Aufnahme, die mit einer 20MP Kamera nicht mehr wirklich zu gebrauchen wäre.

Nicht so bei der Canon EOS 5DS R. Dank ihres hohen Auflösungsvermögens ist ein sinnvoller Ausschnitt der tanzenden Küstenseeschwalben noch problemlos verwertbar. Das Bild hat so noch ein Pixelmass von 3045 x 2030 Pixel und hätte somit selbst bei 300 ppi Auflösung noch eine Grösse von 25.5 x 17.2 cm bei maximaler Druckqualität.
Küstenseeschwalben

Nicht so bei der Canon EOS 5DS R. Dank ihres hohen Auflösungsvermögens ist ein sinnvoller Ausschnitt der tanzenden Küstenseeschwalben noch problemlos verwertbar. Das Bild hat so noch ein Pixelmass von 3045 x 2030 Pixel und hätte somit selbst bei 300 ppi Auflösung noch eine Grösse von 25.5 x 17.2 cm bei maximaler Druckqualität.

Mit ihrer relativ hohen Pixeldichte ist die EOS 5DS R sicher nicht die erste Wahl für Awailable-Light Fotografen. Trotzdem liefert die Kamera auch bei höheren ISO-Einstellungen durchaus brauchbare Bilder. Diese lassen sich bis ISO 1600  auch in dunklen Bereichen noch mit wenig störendem Rauschen aufhellen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ich mit der EOS 5DS R sehr zufrieden bin. Sie wäre auch heute, nach dem Erscheinen der Canon EOS 5D Mark IV, meine allererste Wahl. Als Natur – und Landschaftsfotograf profitiere ich optimal von der hohen Sensorauflösung, wie auch von einem ausgereiften Bedienerkonzept das sich sozusagen im Schlaf bedienen lässt.

Ich empfehle die EOS 5DS R für Naturfotografen und Landschaftsfotografen welche höchste Bildqualität priorisieren und ihren Fokus aufs Fotografieren und nicht aufs Filmen setzen. Um das Optimum aus der EOS 5DS R herauszuholen, ist ein fundiertes Wissen über die technischen Zusammenhänge im Bereich der Fotografie erforderlich.

Die Investition in diese Kamera macht nur Sinn, wenn auch entsprechend hochwertige Objektive vorhanden sind. Vor dem Kauf der Kamera sollte man in Erwägung ziehen, dass die Bilder einer 50MP Kamera auch nach einem schnellen Rechner mit genügend Arbeitsspeicher verlangen.

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9 Kommentare zu „Canon EOS 5DS R – Erfahrungsbericht“

  1. Habe seit ein paar Tagen zusätzlich zur Mark II die 5DSR und bin enttäuscht:

    Alle Fotos erscheinen mir plötzlich zu suppig (weich) Was mache ich bloß falsch?
    Ich frage das als Berufsfotografin – peinlich, peinlich. Aber ich wage es dennoch,
    denn in dem sehr guten Artikel und den überzeugenden Bespielen steht nichts davon,
    da sie weicher arbeitet als die Vorgänger. Auch die Bildbeispiele lassen das nicht
    vermuten.

    Freue mich über eine Antwort!

    Lieben Gruß!

    Karen Ostertag

  2. Hallo Karen
    Danke für Deinen Kommentar.
    So aus der Ferne ist es für mich schwer zu beurteilen woran es liegen könnte. Ich habe diesbezüglich keinerlei Probleme.
    Versuchen wir die Möglichkeiten etwas einzugrenzen:
    Hast Du RAW oder JPEG-Aufnahmen gemacht?
    Hast Du bei den Tests ein Stativ verwendet?
    Tritt das Problem nur unter Verwendung von Autofokus – oder auch bei via Live-View und Luppe fokussierten Bildern auf? Ich musste (zwar nicht bei der EOS 5DSR) bei einigen Kamera – Objektiv – Kombinationen auch schon die Objektiv Feinjustierung verwenden.
    Hast Du eine sehr kleine Blende eingestellt? Beugungsunschärfe tritt bei hochauflösenden Kameras nämlich etwas früher zutage.
    Hast Du den Eindruck, dass die Bilder bei der 100% Ansicht am Bildschirm unscharf sind, oder sind Prints von der Unschärfe betroffen?
    Wenn Du das Problem etwas genauer beschreiben kannst, kann ich vielleicht bei der Problemlösung helfen. Wenn Du mir eine RAW-Datei übermitteln würdest, könnte ich schauen ob mir etwas Ungewöhnliches auffällt.
    Liebe Grüsse, Adrian

  3. Hallo Adrian,

    danke für den 5DS-Bericht. Die Objektive in den von Dir gezeigten Bildbeispielen habe ich auch. Bislang nutze ich sie an der EOS80, da sie einen Klappbildschirm hat und an der EOS5-IV. Da die 5DS noch einen Tacken mehr Auflösung bietet als die 5-IV, überlege ich auch eine 5DS anzuschaffen.
    Würde das Sinn machen?
    Ist im 100-800ASA-Bereich die 5DS der 5-IV überlegen?
    Oder noch etwas warten bis die 1dx 2020 rauskommt?

    lg hb

  4. Adrian Hirsbrunner

    Hallo Hilmar
    Schwer zu sagen: Also wenn Du die 50mp Auflösung aus technischen Gründen zwingend brauchst, dann kannst Du Dir die Anschaffung überlegen. Wenn nicht, bist Du mit der EOS 5D Mark IV ja sicher bestens bedient. Die 30mp der Mark IV sind wohl für die meisten gängigen Projekte mehr als ausreichend.
    Die 1dx wird wahrscheinlich nicht über mehr als 24mp verfügen. Sie wird voll auf maximale Zuverlässigkeit, Geschwindigkeit, schnellen und präzisen Autofokus sowie Lowlight-Tauglichkeit getrimmt sein. Wenn Dir die Auflösung so wichtig ist, musst Du wohl auf die erwartete High-res RS warten (sofern Du Dir die Arbeit mit einer Spiegellosen vorstellen kannst…).

  5. Hallo Adrian,

    vielen Dank für den tollen Artikel zur 5Dsr. Ich bin auch Canon User und im Landschafts und Natursektor tätig. Im Moment besitze ich die 7DII. Da ich auch den Einstieg ins Gewerbe plane ( auch mit Verkauf von Bildern, Ausdrucke etc.. ) , brauche ich auch in Zukunft eine Vollformat Dslr. Ich möchte auch bei einer Dslr bleiben, da ich nicht auf den modernen Zug der Spiegellosen aufspringen will, und gewisse Objektive ohne Adapter weiterverwenden will. Nun habe ich auch die 5Dsr im Auge. Da ich auch Nachtaufnahmen mache, ist das Einzige Sorgenkind für mich das ISO Rauschen, das Du ja aber schon angeführt hast. Angenommen man würde diese Kamera mit einem Sigma 14mm 1.8 kombinieren ( denn auf das bin ich scharf ), würde man sich ja dadurch ein paar ISO Stufen sparen und dadurch das Rauschen minimieren. Wäre so eine Vorgehensweise sinnvoll für Nachtaufnahmen , die man dann auch auf gewisse Größen noch drucken lassen kann ?

    Lg aus Tirol und vielen Dank für die Tips

  6. Adrian Hirsbrunner

    Hallo David
    Gewiss, ein lichtstarkes Objektiv ist bei Nachtaufnahmen immer hilfreich. Um eine genaue Vorstellung vom Rauschen zu erhalten, könntest Du Dir die Kombi ja mal anmieten.
    In Finnland habe ich mit dem 35mm 1.4 viele Polarlichtaufnahmen gemacht und war eigentlich ganz zufrieden, – auch ohne Mondlicht. Auch mit dem Canon EF 16-35mm f/2.8 L III ist noch vieles möglich. Ich schicke Dir bei Gelegenheit ein oder zwei Nachtbilder in Originalgrösse zum Download. Dann kannst Du Dir ein besseres Bild vom Bildrauschen der 5ds r machen.
    Was den Wechsel zu den Spiegellosen anbetrifft, denke ich mal, dass wir da langfristig nicht darum herum kommen werden. Ich glaube, dass Canon nur noch halbherzig in die DSLR-Technologie investiert.
    Liebe Grüsse, Adrian

  7. Hallo Adrian,
    obwohl der Artikel älter als drei Jahre ist, birgt er eine Unmenge an Interessantem in sich, vielen Dank!
    Frage: ich besitze (auch) einige CONTAX 645-Objektive (2.8/140, 3.5/35, …), gute Adapter an EF gibt es inzwischen.
    Hast Du Erfahrung bzw. Kenntnis, ob das eine erfolgreiche Kombination wäre / ist – sowohl hinsichtlich Schärfe als auch bzgl. Auflösung?
    Und: falls Du mit der 5DS noch fotografierst – immer noch hoch zufrieden? Oder inzwischen spiegellos?
    Schöne Grüsse, Albert

  8. Adrian Hirsbrunner

    Hallo Albert,
    nein, ich habe leider keinerlei Erfahrung mit adaptierten Objektiven. Aber der Schärfeeindruck ist relativ: Bildaufbau, Fokus und Blende tragen ja auch einiges dazu bei. Vielleicht magst Du das besondere Bokeh Deiner alten Gläser – oder sie haben für Dich einen ideellen Wert. Dann spricht sicher nichts dagegen es zu versuchen!
    Die 5Ds habe ich noch immer zu 100% im Einsatz und ich bin damit noch immer sehr zufrieden. Langfristig werde ich aber wohl kaum um eine Spiegellose herumkommen. Die Entwicklung geht eindeutig in diese Richtung und ich denke nicht, dass Canon im Spiegelreflex-Bereich noch grosse Sprünge machen wird.
    Die kommende EOS R5 tönt vielversprechend. Da kommt man durchaus ins Überlegen, ob man die kurze Akkulaufzeit in Kauf nehmen will…
    Liebe Grüsse, Adrian

  9. Sehr interessanter Bericht. Ich habe auch eine 7D (1) und eine 5D II. Letztere wurde mir gerade inkl. Objektive gestohlen und das ist dann jeweils der Zeitpunkt an dem man überlegt, ob ein System- oder Markenwechsel angesagt ist.

    Mir gefällt aber das Bedienkonzept von Canon (vielleicht ist es auch nur die Gewohnheit), obwohl deren Kameras in den letzten Jahren selten in irgendwelchen Tests obenaufgeschwungen sind. Aktuell tendieren viele in Richtung Sony. Aber auch wenn deren Kameras in Sachen Sensoren aktuell den anderen Anbietern überlegen sind, widerstrebt mir ein Wechsel.

    Ich suche also Gründe bei Canon zu bleiben (ich habe ja noch die 7D) und Dein Artikel hat mich bestätigt, dass es diese gibt.

    Die Fotos vom Papageientaucher und den Küstenseeschwalben haben Erinnerungen an meine Islandreise vor vielen, vielen Jahren geweckt. Bei den ersteren fasziniert mich, wie die bei einem Streifzug gleich mehrere Fische auf einmal fangen können und die letzteren haben mich mal heftig attackiert, als ich einen Lechtturm fotografieren wollte. Ich merkte dann, dass ich zu nah an ihr Gelege gekommen war (Bodenbrüter) und fand mich plötzlich in Hitchcocks „The Birds“ wieder.

    Ich glaube, die 5DS R ist eine Kamera, mit der ich mich anfreunden könnte. Dein Bericht hat mir Zuversichert darin gegeben.

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